Gelb und Grün sind die Farben des SC Rist. Das Grün stammt von der Sportkleidung des Johann-Rist-Gymnasiums: grüne Hose, weißes Hemd. Zur Zeit der Schulgründung und noch einige Jahre später war es üblich, zum Sportunterricht, zu den Bundesjugendspielen und anderen Wettkämpfen in einheitlicher Schulkleidung aufzutreten. Jede Schule hatte ihre eigenen Farben. Aus Tradition war das Hemd meistens weiß. Einige sahen darin eine Bindung an das Turnen; Turnerkleidung war von jeher weiß. Die meisten Schulen hatten als Hosenfarbe schwarz oder blau gewählt.
Wenn man sich bei Vergleichskämpfen von anderen unterscheiden wollte, durfte man meistens nicht in schwarzer oder blauer Hose erscheinen. Was blieb? – Rot oder grün? Der damalige Sportlieferant für TSV und Schulen, die Firma Bachmann, Am Hoophof, belehrte mich, rote Kleidung bereite beim Waschen Schwierigkeiten: „Rot blutet immer“ (sollte heißen: … hört nie auf zu färben). Wir wählten für die Schule ein dunkles Grün aus. Die Wedeler Firma stellte damals die Hosen in eigener Werkstatt, aus besonderem Stoff und zu günstigem Preis her.
Bei Gründung des SC Rist lag es nahe, die Hosenfarbe der Schule zu übernehmen. Welche Hemdfarbe paßte zu Grün? – Hellblau? Schwarz? Rot? – Einer stellte die Frage: In welcher Verbindung erscheint Grün häufig in der Natur? – Gelb bot sich also an. Den ersten Satz Trikots in Gelb mit grünen Nummern bestellte die erste Herrenmannschaft, und zwar mit den Nummern 3 – 14. Wir wußten nicht, daß die Nummer 3 schon seit einigen Jahren nicht mehr zulässig war.
Im Schlepptau von HTB 62 fanden schon frühzeitig Jugendbegegnungen mit Mannschaften von außerhalb Hamburgs statt. Die „Knaben“ (heute C-Jugend) düsten im März 1969 nach Berlin zu einem Turnier der Spandauer Wasserfreunde. Im Herbst waren zwei Mannschaften von Sparta Prag beim HTB und in Wedel zu Gast. Bei solchen Veranstaltungen schien der Austausch von Vereinsanstecknadeln und Wimpeln üblich zu sein. Jugendbegegnungen galten als ein wichtiges Vereinsziel. Also war es sinnvoll, sich um ein Emblem für Nadel und Wimpel zu kümmern.
Bei der Orientierungsumschau (Wie machen es die anderen?) imponierte mir das Abzeichen der Basketballabteilung von Sparta Prag am meisten. Es beeinflußte mich auch stark bei den ersten Überlegungen zu einem Entwurf für das SC-Rist-Emblem. Die äußere Form sollte ein Parallelogramm sein, das auf den Basketballkorb verweist. Das darauf abgebildete Netz sollte auch eine Verbindung zu Volleyball erscheinen lassen. Untergrund mußten die Vereinsfarben sein; hinzu kamen die Buchstaben SCR, die Abkürzung, die uns der HBV bei seinen allgemeinen Mitteilungen aufgedrückt hatte.
Mit diesem groben Entwurf trat ich an meinen damaligen Schüler Frank Tesch, vielseitig hochbegabt und Klassenprimus der Unterprima, heran mit der Bitte um Mitarbeit. Frank Tesch fand für das Emblem die endgültige Form, nach der wir dann Anstecknadel und Wimpel bei einer Firma bestellten. Viele Jahre später wurde das Emblem auch für die heute verbreiteten Aufkleber verwendet. Es ist bis zum heutigen Tage unverändert geblieben.
von Ewald Schauer