1. Herren: Von der Lok überrollt

  • 7. Dezember 2022
Michal Kozak. Foto: Manningeaux

Bereits nach wenigen Augenblicken war klar: Hier läuft etwas nicht rund. Der SSV Lokomotive Bernau führte mit 5:0, als Stephan Blode in der Erich-Wünsch-Halle seine erste Auszeit nahm. Zu dem Zeitpunkt waren 44 Sekunden gespielt. Aber selbst das frühe Eingreifen und auch eine zweite derartige Maßnahme noch vor dem Ende des Auftaktviertels vermochten weder den Bock umzustoßen noch die stark aufspielenden Gastgeber in ihrem Wirken einzuschränken. Das sollte auch bis zum Schluss nicht mehr gelingen. Bernau führte bereits vor der Halbzeit zeitweilig mit mehr als 30 Punkten und bezwang den SC Rist letztlich deutlich 116:84.

Blode mit Selbstkritik

„Ich habe dem Team gesagt, dass ich ein kämpferisches Spiel haben möchte und muss da auch bei mir anfangen. Ich glaube, ich kann kein kämpferisches Spiel fordern und das dann an der Seitenlinie nicht vorleben“, sagte Blode und meinte, er habe seine Forderung „wahrscheinlich nicht so rübergebracht, dass man sie auch umsetzen kann. Ich glaube, das war dann auch zu analytisch“, ergänzte er.

Wieder, so erläuterte Blode weiter, habe man Schwierigkeiten mit dem Umschalten von Angriff auf Verteidigung gehabt. „Natürlich gibt es Trainingsinhalte dazu, aber offensichtlich sind die da nicht ausreichend, weil wir es einfach nicht in den Griff kriegen“, sagte er und übte auch in diesem Punkt Selbstkritik: „Wenn man will, dass man Transition Defense verteidigt, muss man auch einen Weg finden, das anders oder besser zu trainieren.“

„Ich glaube, damit machen wir uns das zu einfach“

Dass Al-Fayed Alegbe, Harrison Cleary, Moritz Kröger und Nikola Sredojevic fehlten, wollte Blode nicht als Erklärung heranziehen. „Ich glaube, damit machen wir uns das zu einfach. Es gibt ja auch Spiele, in denen viele Spieler fehlen und in denen man über sich hinauswächst“, sagte er. „Klar will man alle dabei haben. Ich glaube tatsächlich immer daran, dass alle, die da sind, auch gut genug sind. Wir können jetzt nicht nach Hause fahren und sagen: Na ja, das war jetzt der Abwesenheit von Spielern geschuldet. Das würde die Sache zu einfach machen.“ Ob das Quartett im Heimspiel gegen Iserlohn am Sonnabend (10. Dezember, 19:00 Uhr, zum Kartenvorverkauf…) auflaufen kann, bleibt vorerst offen: „Das ist schwer zu sagen. Das muss man von Tag zu Tag sehen“, so Blode.

Christian Okolie dagegen wirkte nur rund zweieinhalb Wochen nach seinem doppelten Außenbandriss im Fuß wieder mit. „Wir waren überrascht, wie schnell das ging“, sagte der Trainer und lobte seinen Center, „der die Reha sehr professionell gemacht hat. Physios wie Spieler haben da das Maximum herausgeholt. Er ist noch nicht bei 100 Prozent, aber er ist spielfähig, sonst hätten wir ihn auch nicht eingesetzt. Das Risiko würden wir nicht eingehen. Es ist auf jeden Fall sehr positiv, dass er so früh zurückgekommen ist. Es hängt wirklich auch immer davon ab, wie viel Bereitschaft Spieler in ihrer Reha haben“, sagte Blode.

  • SC Rist (Punkte): Kozak (21), Nagora (17), Hoffmann, Okolie (je 12), Paukste (11), Möller (7), Tangermann, Waller (je 2), Meißner.
  • Statistik…