1. Herren: Saisonausblick mit Christoph Roquette

  • 25. September 2023

Drei Spiele innerhalb einer Woche: Der Auftakt in die ProB-Saison 2023/24 hält für die Rister gleich jede Menge Prüfungen bereit. Am Sonnabend (30. September, 19:30 Uhr) geht’s los, dann reisen die Jungs von Trainer Hamed Attarbashi zu den EN Baskets Schwelm. Am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober, 17:00 Uhr) sind die RheinStars Köln in der Steinberghalle zu Gast, vier Tage später (7. Oktober, 19:00 Uhr) folgt gegen Aufsteiger Berlin Braves 2000 das nächste Heimspiel.

Die Vorbereitung geht zu Ende, der Sportliche Leiter Christoph Roquette blickt auf die vergangenen Wochen zurück und sagt, was er von der neuen Spielzeit erwartet.

Christoph Roquette. Fotos: Manningeaux

„Wir haben auf jeden Fall eine große Entwicklung bei den Jungs gesehen, die zum ersten Mal in der ProB dabei sind und in der Vorbereitung gleich schon viel Verantwortung übernehmen mussten“, so Roquette und denkt an die beiden 16-jährigen Darren Egbe und Jayden Fatnassi oder den nur unwesentlich älteren Noé Bom (17). Das Trio war im Spielaufbau in den Probepartien gleich voll gefordert, da Al-Fayed Alegbe (Fingerbruch) gar nicht sowie die auch zum Bundesliga-Aufgebot der Veolia Towers Hamburg zählenden Niklas Krause und Leif Möller nur gelegentlich aufliefen. Deshalb lautete der Leitgedanke: „Wir wollten die Jungen mit relativ vielen Spielen auf die Saison vorbereiten. Es geht dabei auch um das Langfristige, wir wollen die Jungs ja entwickeln. Und der erste Schritt war jetzt, sie auf das Wettkampfniveau zu bringen, sie auf die Physis und die Schnelligkeit des Spiels vorzubereiten“, erläutert Roquette.

Einer der ganz Jungen: Darren Egbe

Begonnen hatte die Wedeler Testbatterie mit einer deutlichen 65:84-Niederlage gegen den Regionalligisten TSV Bargteheide. „Da mussten wir teilweise ohne unsere Leistungsspieler spielen und haben einen Dämpfer bekommen“, so der Sportliche Leiter. Bis hin zum Erfolg im letzten Vorbereitungsspiel gegen den ProB-Konkurrenten Itzehoe Eagles (62:57) habe man eine „enorme Entwicklung“ feststellen können, findet Roquette. Auch bei den knappen Niederlagen gegen die klassenhöheren Eisbären Bremerhaven (78:80) sowie SC Rasta Vechta II (72:78 nach Verlängerung) sahen die Rister ordentlich aus. Siege gab es in den vergangenen rund zwei Monate gegen die Regionalligisten BBC Rendsburg (94:52) und VfL Stade (75:58) sowie die BBA Ludwigsburg aus der ProB Süd (83:74), während man dem TSV Neustadt (Regionalliga) 66:71 unterlag.

Der Schwede Daniel Johansson und der US-Amerikaner Camron Reece wurden nach Wedel geholt, um der (bezüglich Altersdurchschnitt) jüngsten Mannschaft der ProB Nord Halt zu geben und als Leistungsträger zu fungieren. „Beide hatten ein bisschen Startschwierigkeiten“, sagt der Sportliche Leiter. Da Johansson und Reece in ihren bisherigen Vereinen derartige Rollen nicht einnahmen, mussten sie in den ersten Wochen beim SC Rist zunächst mit der neuen Aufgabenstellung warm werden.

Daniel Johansson

Johansson ist der erwartet vielseitige Flügelspieler. „Er hat gelernt, mehr Führung und Verantwortung zu übernehmen“, sagt Roquette. Da sich der Schwede vor allem im Angriff zunächst zurückhielt, bekam er den Auftrag, im Korbabschluss stärker in Erscheinung zu treten, was ihm unter anderem gegen Itzehoe gelang, als für Johansson 19 Punkte verbucht wurden. Der 25-Jährige sei ein Spieler, der wirkungsvoll in der Verteidigung arbeite und der selten auffalle, am Ende einer Partie dann aber oft gute Statistiken aufweise, erläutert Roquette. „Daniel ist ein Spieler, der immer konstant seine Leistung abruft. Er bringt sehr viel Ruhe ins Spiel. Für ihn wird es auch ein Prozess sein, noch mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen“, so der Sportliche Leiter.

Punkte und Rebounds satt bot Reece in mehreren Vorbereitungsspielen, aber: „Er musste auch erst mal lernen, was wir von ihm verlangen, also eine Führungsrolle, und auch dass er auf das Niveau kommt, was wir verteidigungsmäßig und in der Offensive von ihm erwarten“, sagt der Sportchef. Beim US-Amerikaner, der insbesondere durch seine athletische Spielweise auffällt, kam erschwerend hinzu, dass er sich einen Außenbandanriss zuzog und in den vergangenen zwei Wochen fehlte. Roquette: „Wir hoffen, dass er im Schwelm-Spiel einsatzfähig ist.“

Die junge Mannschaft werde weiter viel lernen, meint er. Und das könne im Verlauf der Saison nur von Vorteil sein. „Das wird weiterhin ein Prozess sein. Aus der Erfahrung heraus werden wir unseren Höhepunkt zur Rückrunde erreichen“, sagt der Sportliche Leiter. „Unser Ziel ist, auf gar keinen Fall etwas mit dem Abstieg zu tun zu haben“, betont er. „Es wird bei dem jungen Team Schwankungen in den Leistungen geben. Das heißt: Wir werden Überraschungen haben, wir werden mit dem Team, das jung ist und noch nicht die Konstanz hat, auch auf dem Blatt sicher geglaubte Siege nicht erreichen“, sagt Roquette. Man sei qualitativ gut aufgestellt, auch die Breite stimme. „Wenn wir verletzungsfrei bleiben, können wir eine spannende Saison spielen“, meint er.