1. Herren: Im Schlussabschnitt abreißen lassen

  • 20. Januar 2021
Drei Punkte an alter Wirkungsstätte: Mario Blessing.
Foto: Manningeaux

Sie hatten den Tabellenführer am Wickel, legten ein starkes drittes Viertel hin und gingen mit Rückenwind in die letzten zehn Spielminuten. Aber… Dann ging es so nicht weiter. Die Rister überließen stattdessen den gastgebenden VfL SparkassenStars Bochum das Feld und verloren mit 92:109. „Das ist sehr schade, weil wir gerade im dritten Viertel sehr viel investiert haben und gezeigt haben, dass wir gegen eine solche Topmannschaft gegenhalten können. Und dann haben wir uns leider selber in den Fuß geschossen“, sagte Rist-Trainer Benka Barloschky.

Die Bochumer hatten von Anfang an die Führung inne, im Laufe des zweiten Abschnitts wurde dieser erstmals zweistellig. Bis dahin hatte VfL-Spielmacher Niklas Geske bereits 15 Punkte erzielt. „Er ist einfach ein sehr guter Spieler, der auch einen sehr guten Tag erwischt hat. Aber das liegt auch ein bisschen daran, wie wir das Spiel starten“, so Barloschky. Man habe Geske in der Anfangsphase einfache Korbabschlüsse gewährt. „Und wenn sich so gute Spieler dann wohlfühlen und einfach ins Spiel kommen, dann können sie sich auch in solche Rauschzustände spielen. Wir hätten am Anfang mehr zupacken müssen und ihm das Spiel schwieriger machen müssen“, sagte der Wedeler Trainer. Trotz eines teils nach Belieben treffenden Geske (insgesamt 33 Punkte bei einer Feldwurfquote von 91 sowie einer Freiwurfquote von 90 Prozent) sträubten sich die Rister dagegen, den Rückstand anwachsen zu lassen und blieben vorerst dran.

37 Sekunden vor der Halbzeit erhöhte Geske im Alleingang auf 53:40, Jammal Schmedes antwortete, packte mit Ablauf des zweiten Viertels noch einen Dreier aus (53:43). Bochum war durchaus in Sichtweite, aber Barloschky hatte dennoch „in der ersten Halbzeit nicht das Gefühl, dass alle auf dem Spielfeld daran geglaubt haben“. Nämlich daran, dass beim VfL etwas zu holen sei. Zunächst erhärtete sich sein Eindruck: Geske blieb der bestimmende Mann der Begegnung und führte seine Farben nach dem Seitenwechsel auf 60:46 davon. Doch die Wedeler kamen auf und hatten nun in Person von Aurimas Adomaitis einen Aktivposten, der großen Anteil daran hatte, dass man auf 65:59 herankam. Der Litauer personifizierte damit den Energieschub, der den Wedelern in dieser Phase erheblich half. Zwei Bochumer Dreier sorgten für Rückschläge. 72:69 führte der VfL noch, nachdem Tucker Haymond an der Freiwurflinie und per Korbleger verkürzt hatte. Kurz darauf brachte Alexander Angerer – wie Mario Blessing ein ehemaliger VfL-Spieler – seine Mannschaft auf 73:72 heran.

Nach 30 Spielminuten lag ein Zähler zwischen Bochum und Wedel, doch die Gastgeber eröffneten den Schlussabschnitt mit einem 6:0-Lauf, erhöhten später auf 99:81. „Wir sind ein bisschen nachlässig gewesen und haben ein paar leichte Fehler gemacht. Dadurch haben wir Bochum drei, vier Chancen gegeben, zu leichten Punkten zu kommen. Das ist etwas, was du gegen so gute Mannschaften nicht machen darfst. Das bestrafen die dann einfach sehr schnell“, sagte Barloschky und beklagte, dass seine Jungs auf dem Feld versuchten, die Brechstange zum Einsatz zu bringen, um den guten Eindruck des dritten Abschnitts in jedem Fall fortzuschreiben. „Wir haben den Kopf verloren, hatten Einzelaktionen, haben uns verheddert. Die Jungs wollten ganz doll, sind aber nicht mehr in der Struktur geblieben. Das hat uns dann sehr weh getan, weil wir dadurch schlechte Würfe genommen haben und Bochum dadurch auf der anderen Seite wiederum leichte Würfe hatte“, beklagte er.

Am Sonntag (24. Januar) bereitet der dichtgepackte Spielplan den Ristern erneut ein Auswärtsspiel im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Sie sind beim Tabellendritten Münster zu Gast.

  • SC Rist (Punkte): Haymond (29), Rich Igbineweka (26), Adomaitis (15), Angerer (10), Schmedes (6), Blessing (3), Hoffmann (2), Gorbachov (1), Kröger, Möller, Paukste, Schrader.